Petra Tour: Der Siq
Der Haupzugang von Petra ist eine 1,2 km lange Schlucht mit bis zu 70 m hohen Steilwänden, Resten der nabatäischen Wasserleitungen, Kultnischen und anderen Sehenswürdigkeiten.
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Ein kleines Stück hinter der Sabinos Alexandros Station ist an einem scharfen Knick auf der Südseite des Siq ein zweiteiliges, überlebensgroßes Kamelrelief zu sehen. Es zeigt zwei stadteinwärts und zwei stadtauswärts gehende Kamele mit ihren Führern. Beide Gruppen sind durch eine sehr enge und steile Felskluft getrennt, aus der sich bei Regen Wasserströme in den Siq ergießen, was den Nabatäern als ein Ort mit starker göttlicher Präsenz gegolten haben wird. Gleich rechts daneben ist eine Betylnische.
Im Sommer 1997 ließ die Antikenverwaltung das über Jahrhunderte angeschwemmte Geröll im Siq mit schwerem Gerät bis auf das antike Pflaster abtragen. Dabei sind die Beine der stadteinwärts ziehenden Kamele und ihres Führers sowie der dahinter liegende Wasserkanal freigelegt worden (oben im Foto). Deswegen sind diese besser erhalten, als die oberen, stets ungeschützten Bereiche.
In der Forschung wurde lange diskutiert, ob eines der Kamele möglicherweise einen Betyl trägt und es sich demzufolge um eine Prozession handeln könnte. Doch nach neueren Erkenntnissen wird die Gruppe als Handelskarawane interpretiert.
© Fotos, Text: Haupt & Binder
Der Haupzugang von Petra ist eine 1,2 km lange Schlucht mit bis zu 70 m hohen Steilwänden, Resten der nabatäischen Wasserleitungen, Kultnischen und anderen Sehenswürdigkeiten.
Ein Betyl (semitisch: bait-el = Haus Gottes; griech. baitylos) ist ein anikonisches Gottessymbol, meist als schmale hochrechteckige Platte oder Stele gestaltet. Es kann auch eine Negativform in einer Nische sein. Häufig sind mehrere Betyl in einer Nische nebeneinander, übereinander oder ineinander gruppiert. "Der Betyl ist keine Abbildung Gottes, kein Bild des Gottes, kein Götterbild. Als Medium der Gottespräsenz kann er jedoch auch kultische Verehrung erfahren. Das bedeutet wiederum, dass man dem Betyl im Akt der Verehrung Opfer und Gaben darbringen konnte." (R. Wenning, 2007)