Petra Tour: Der Siq
Der Haupzugang von Petra ist eine 1,2 km lange Schlucht mit bis zu 70 m hohen Steilwänden, Resten der nabatäischen Wasserleitungen, Kultnischen und anderen Sehenswürdigkeiten.
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In der Fotoreihe oben sind einige der Votivnischen zu sehen, beginnend mit der des Sabinos Alexandros:
Die Ädikula D 149 (116 cm hoch) besteht aus zwei Pilastern, einem Architrav mit nach oben gezogenen Ecken und einem dreieckigen Giebel. In der Nische steht eine stark zerstörte Figur mit knielangem Gewand vor zwei auf dem Boden liegenden Tieren. Aus dem Kontext schlussfolgern die Experten, dass es sich um die Göttin Allat mit zwei Löwen handeln könnte. Diese wurde im Haurān, woher der Stifter kam, besonders verehrt.
In der griechischen Inschrift auf der Tabula ansata unter der Ädikula ist der Name des Stifters genannt (mit Schreibfehlern): "Sabeinos Alesandros, Panegyriarch der Adraener, hat aus Frömmigkeit geweiht"
Der halbkugelige Omphalos-Betyl in einer Bogennische rechts neben dieser Ädikula gehört nicht zu den nabatäischen Typen, sondern kommt aus phönikisch-syrischen Traditionen. Auf Münzen der Stadt Adraa aus den Jahren 174 und 177 n. Chr. erscheint ein ähnlicher Betyl zusammen mit der Aufschrift: "Dusares theos Adraenon" (Dusares Gott von Adraa).
Die Widmung unter der Nische ist kaum noch lesbar. Früheren Forschern zufolge stand dort: "Panilaaros, Sohn des Piasaos, Panegyriarch der Adraener" (nach Brünnow & Domaszewski).
Mehr zur Sabinos Alexandros Station und den Panegyriarchen (Kultbeauftragte bei Festen) auf der vorigen Bildseite.
© Fotos, Text: Haupt & Binder
Der Haupzugang von Petra ist eine 1,2 km lange Schlucht mit bis zu 70 m hohen Steilwänden, Resten der nabatäischen Wasserleitungen, Kultnischen und anderen Sehenswürdigkeiten.
Ein Betyl (semitisch: bait-el = Haus Gottes; griech. baitylos) ist ein anikonisches Gottessymbol, meist als schmale hochrechteckige Platte oder Stele gestaltet. Es kann auch eine Negativform in einer Nische sein. Häufig sind mehrere Betyl in einer Nische nebeneinander, übereinander oder ineinander gruppiert. "Der Betyl ist keine Abbildung Gottes, kein Bild des Gottes, kein Götterbild. Als Medium der Gottespräsenz kann er jedoch auch kultische Verehrung erfahren. Das bedeutet wiederum, dass man dem Betyl im Akt der Verehrung Opfer und Gaben darbringen konnte." (R. Wenning, 2007)