Petra Tour: Königsgräber
Einige der beeindruckendsten Grabanlagen in Petra, aus dem Westhang des Felsmassivs Jabal al-Hubta oberhalb des Stadtzentrums herausgeschlagen.
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Die 26 m x 16,49 m große Fassade ist durch zwei Halbsäulen in der Mitte und zwei Pilaster mit Viertelsäulen an den Innenseiten gegliedert, alle mit nabatäischen Kapitellen. Auf dem verwitterten Gebälk darüber gibt es vier Panele mit Büstenreliefs. Diese ungewöhnlichen Figuren im Fries, deren Köpfe in den oberen Rahmen hineinragen, stellen wahrscheinlich nabatäische Gottheiten dar. Die Zwergpilaster der oberen Ordnung sind in einer vertikalen Linie mit den Büstenreliefs und den unteren Säulen und Pilastern angeordnet. Den dreieckige Giebel krönt eine Urne mit Deckel gekrönt, wegen der das Grab diesen Namen erhielt.
Ein weiteres einzigartiges Merkmal sind drei Grabnischen (loculi) in den Feldern zwischen den Säulen hoch oben in der Fassade, die zu einem integralen Bestandteil von deren Gestaltung gehören. In der mittleren Öffnung steht noch eine Reliefplatte, auf der die Büste eines mit einer Tunika bekleideten Würdenträgers zu sehen ist. Leider ist sein Gesicht völlig zerstört. Aufgrund fehlender Inschriften ist nicht mehr festzustellen, wer hier einst porträtiert wurde, aber Forscher glauben, dass es sich um die Büste eines nabatäischen Königs handelt, vielleicht Malichus II (40-70 n. Chr.). Tatsächlich deuten die Zwergpilaster Fawzi Zayadine zufolge darauf hin, dass das Grab in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. entstanden ist.
Die Türöffnung wird von zwei Pilastern mit nabatäischen Kapitellen gerahmt. Der Metopen-Triglyphen-Fries mit dem dreieckigen Giebel, auf dessen Ecken Akroterien sind, ist in einer nahezu identischen Form am Soldatengrab im Wadi Farasa Ost zu finden. Das Fenster über der Tür stammt aus byzantinischer Zeit, als das Grab in eine Kirche umgewandelt wurde (siehe den Innenraum).
© Fotos, Text: Haupt & Binder
Einige der beeindruckendsten Grabanlagen in Petra, aus dem Westhang des Felsmassivs Jabal al-Hubta oberhalb des Stadtzentrums herausgeschlagen.