Petra Tour: Hoher Opferplatz
Eine der schönsten Touren in Petra führt zum Höhenheiligtum auf dem Jabal al-Madhbah, vorbei an den sogenannten Obelisken und hinab ins Wadi Farasa Ost.
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Die Mauerreste auf dem Jabal al-Madhbah wurden früher als Kreuzritterburg gedeutet und deshalb Zitadelle genannt. Doch ist das Bauwerk von den Nabatäern errichtet worden, was man an der diagonalen Bearbeitung der Steine mit Spitz- oder Zahneisen und an dem für ihre Bauweise typischen Trockenmauerwerk erkennt. Die Kreuzritter hingegen verfestigten Mauerfugen mit Kalkmörtel und bearbeiteten auch wiederverwendete Steinblöcke mit den typischen mittelalterlichen Beilhieben. (U. Bellwald, S. 72 - 74)
Die Quader für den Bau brachen die Nabatäer aus dem Steinbruch gleich davor. An den über 6 m hohen Spitzfeilern ("Obelisken") ist die Höhe des um diese herum abgebauten Gesteins zu erkennen.
Andere Forscher deuten die Mauern als Propyläen des Hohen Opferplatzes am südlichen Zugang zum Heiligtum, an dem drei Wege zusammentrafen. Da aber der Hauptzugang in der Zeit der Nabatäer der nördliche Weg vom Stadtzentrum aus war, fragt man sich, weshalb es auf der weniger wichtigen Südseite solch eine repräsentative Toranlage gegeben haben sollte.
Plausibler ist die Erklärung des schweizer Archäologen Ueli Bellwald: "Das noch sichtbare Mauerwerk bildet eine polygonale Linie um die Südspitze des Opferplatzes herum, es handelt sich dabei um eine ehemals zusammenhängende Stützmauer, mit der die horizontale Oberfläche des Opferplatzes gewaltig vergrößert wurde. Die Mauern besitzen nur eine Außen- und keine Innenschale, sie bilden keine Räume, sondern waren bis zum anstehenden Felsen hinterfüllt. … Auf der durch die Stützmauern gebildeten Terrasse standen teilweise mit Säulen ausgestattete Gebäude, deren Mauern im Erdbeben von 363 n. Chr. abstürzten und die heute noch in ihrer Versturzlage zu erkennen sind." (U. Bellwald, S. 72 - 74)
Über eine Treppe durch die Mauerreste des Qasr el-Qantara gelangt man heutzutage zum Hohen Opferplatz hinauf.
© Foto, Text: Haupt & Binder
Eine der schönsten Touren in Petra führt zum Höhenheiligtum auf dem Jabal al-Madhbah, vorbei an den sogenannten Obelisken und hinab ins Wadi Farasa Ost.