Petra Tour: Bab as-Siq
In der Nekropole entlang des Weges vom Besucherzentrum bis zur tiefen Felsklamm des Siq sind ungewöhnliche Grabstätten zu sehen, darunter einige der ältesten von Petra.
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Das Grab BD 24 mit der davorliegenden nördlichen Terrasse gehört nicht zum Aslah Triklium, sondern entstand knapp Hundert Jahre später. Die Archäologen konnten dafür eine Nutzung vom Ende des 1. Jh. v. Chr. bis ins frühe 2. Jh. n. Chr. feststellen. Wie vergleichbare Anlagen in Petra, so wurde wohl auch der Aslah Triklinium Komplex nach der Annektion des Nabatäerreichs durch die Römer 106 n. Chr. und dessen Umwandlung in die Provincia Arabia aufgegeben.
In die drei Wände des etwa 40 m2 großen Raums der Grabstätte BD 24 sind jeweils drei Nischen geschlagen worden. Darin wurden die Verstorbenen in tiefen, mit schweren Platten abgedeckten Senkgräbern bestattet. Das Hauptgrab ist in den Boden einer hohen Bogennische an der Rückwand parallel zum Raum eingelassen. Direkt davor wurde später ein weiteres Grab hinzugefügt, das offensichtlich nicht zur ursprünglichen Planung gehörte. Die anderen acht Gräber in den jeweils 1,70 m hohen Stollen sind im rechten Winkel zum Raum angelegt.
Bei Ausgrabungen im Rahmen des International Aslah Project (2010 - 2012) wurden auf der Nordterrasse Zeugnisse eines größeren gemauerten Gebäudes direkt vor dem Grab entdeckt, das um die Zeitenwende entstand. Es sind Mauerreste, Vertiefungen für Fundamente im Steinboden des Plateaus sowie in die Felswand gehauene Elemente für Verbindungen mit dem Bau davor. Dazu gehören die großen Auskerbungen, die keine Votivnischen, sondern Aufleger für Dachbögen waren.
(Informationen aus: International Aslah Project; und Gorgerat & Wenning)
© Fotos, Zusammenfassung: Haupt & Binder
In der Nekropole entlang des Weges vom Besucherzentrum bis zur tiefen Felsklamm des Siq sind ungewöhnliche Grabstätten zu sehen, darunter einige der ältesten von Petra.
Projektstudie von Prof. Dr. Robert Wenning (Universität Münster) und Laurent Gorgerat (Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig) in Kooperation mit der Association for the Understanding of Ancient Cultures (AUAC) und dem Department of Antiquities of Jordan (DoA).
Website
Initiiert und organisiert von Prof. Dr Stephan G. Schmid, Ko-Direktor des französisch-deutschen Forschungsprojekts "Early Petra", gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Excellence Cluster TOPOI an der Humboldt-Universität Berlin, der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft Basel (FAG), der Association for the Understanding of Ancient Cultures (AUAC) und der Stiftung für das Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig.
Die Kampagnen wurden geleitet von Prof. Dr. Robert Wenning und Laurent Gorgerat.
The International Aslah Project (2010-2012): its contribution to "Early Petra"
In: Men on the Rocks. The Formation of Nabataean Petra
Proceedings of a conference held in Berlin, 2-4 December 2011
Michel Mouton, Stephan G. Schmid (ed.)
Logos Verlag Berlin, 2013
ISBN 978-3-8325-3313-7
pp. 223-236
The International Aslah Project, Petra: new research and new questions
R. Wenning in cooperation with L. Gorgerat
In: Supplement to Proceedings of the Seminar for Arabian Studies 42 (2012), pp. 127-145