Petra Tour: Al-Khazneh
Das berühmteste Bauwerk in Petra, das 39 Meter hohe Grabmal für einen nabatäischen König oder eine Königin, in der ersten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. aus der Felswand gemeißelt.
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Ein geschlossener Rundbau mit Säulen (Monopteros) steht in der Mitte eines gesprengten (offenen) Giebels. Diese Grundstruktur wurde aus der ptolemäischen Palastarchitektur Alexandrias übernommen. Parallelen gibt es u.a. in der Architekturdarstellung einer Wanddekoration der Casa del Labirinto in Pompeji (70–60 v. Chr., Italien), in der ein ähnlicher Rundtempel perspektivisch nach hinten versetzt zwischen hohen Säulen mit gesprengtem Giebel erscheint.
Die Hauptfigur in der Mitte ist durch einige Attribute und das Basileion auf der Spitze des Giebels direkt unter ihr als die Göttin Isis identifiziert. Mehr dazu auf den nächsten Seiten.
Bei den meisten Darstellungen von Menschen und Tieren sind offensichtlich aus religiösen Gründen die Gesichter und Körpermerkmale zerstört worden. Forscher vermuten, dass dieser Bildersturm bereits in der Regierungszeit von König Malichus II. (40 - 70 n. Chr.) stattgefunden haben könnte. (S. Farajat & S. Nawafleh, S. 383/384)
Säulen, Kapitelle, Fries
Die sechs Dreiviertelsäulen an der Vorderseite und die Viertelsäulen in jeder der beiden Nischen haben florale Kapitelle, die kleiner und kürzer als die der unteren Ordnung sind. Doch ebenso wie bei diesen schmücken verschlungene, bei jedem Kapitell variierende Ranken das das Mittelfeld zwischen den Eckvoluten. Auch die Bosse aus einem Pinienzapfen in gezacktem Blatt an den Längseiten des Abakus ist hier vorhanden.
Der Fries des Gebälks ist mit Girlanden aus Lorbeerblättern (oder Oleander?), Efeu, Weinblättern, Kiefernzapfen, Granatäpfeln und Trauben verziert, die zwischen Masken mit zerstörten Gesichtern und Bändern beiderseits des Kopfes hängen.
(siehe das Detailfoto oben)
Urne
Ganz oben auf der Spitze steht auf einem großen Kapitell eine fast 3,5 m hohe Urne. Ihre Vorderseite ist stark beschädigt, denn Beduinen haben immer wieder in der Hoffnung auf sie geschossen, dass darin vermutete Goldstücke und Edelsteine herausfallen. Sie glaubten, ein ägyptischer Pharao auf der Flucht hätte dort einen Schatz versteckt. Deshalb gaben sie dem Grabmal den arabischen Namen "Khazneh al-Fira'un" (Schatzhaus des Pharao, kurz: al-Khazneh).
© Fotos, Text: Haupt & Binder, Universes in Universe
Das berühmteste Bauwerk in Petra, das 39 Meter hohe Grabmal für einen nabatäischen König oder eine Königin, in der ersten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. aus der Felswand gemeißelt.
Report on the Al-Khazna countryard excavation at Petra (2003 season)
In: Annual of the Department of Antiquities of Jordan 49
Department of Antiquities of Jordan, Amman 2005, pp. 373-393
Download (checked Jan. 2020)