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Spätosmanisches Dorf

Informationen & Fototour

Das Gebiet um den Kalksteinsporn, auf dem Gadara entstand, scheint auch nach dem Ende der antiken Metropole kontinuierlich besiedelt gewesen zu sein, doch lebten hier wohl nur sporadisch wenige Nomadenfamilien. Mit Inkrafttreten des Osmanischen Bodenrechts von 1858 mussten die von den Clans genutzten Acker- und Weideflächen registriert werden, weil sie ansonsten dem Staat zufielen. Deshalb ließen sich mehr Familien dauerhaft in Umm Qais nieder, um Landrechte zu erhalten und zu sichern.

Ab den 1890er Jahren wurde auf den Ruinen der antiken Oberstadt (Akropolis) ein neues Dorf erbaut. Dafür nutzte man die Fundamente der alten Stadtmauer und Gebäude, weshalb der Ort nicht die lockere Struktur arabischer Bauernsiedlungen hat, sondern das alte Raster erhalten blieb. Das charakteristische schwarzweiße Erscheinungsbild ergibt sich aus der Wiederverwendung von Spolien aus Basalt- und Kalkstein.

In den verschiedenen Gebäudetypen kommen die sozialen Schichten zum Ausdruck. Der obere Teil des Felsenhügels ist vor allem den großen Gehöften der Mellakin (Grundbesitzer) vorbehalten gewesen, während die kleinen Häuser der Fellahin (landlose Pächter, Tagelöhner) am West- und Nordhang stehen.

Umsiedlung der Bewohner

1974 bestätigte die Regierung den Vorschlag der Antikenverwaltung, alle Grundstücke auf dem Hügel zu erwerben und die etwa 1500 Bewohner umzusiedeln, damit die unter dem spätosmanischen Dorf liegende archäologische Stätte ausgegraben und erhalten werden kann. Bis Mitte der 1980er Jahre verließen die Familien schweren Herzens ihren "hara foqa" (oberes Viertel) genannten Ortsteil. "Erst danach wurde die Bedeutung eines komplett erhaltenen Ensembles osmanischer Bauten erkannt und Bestrebungen begannen, das Dorf doch noch zu erhalten." (Kerner, S. 125)

Diese Fototour in fünf Kapiteln informiert über die meisten Sehenswürdigkeiten in Gadara.

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