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Das Gebiet um den Kalksteinsporn, auf dem Gadara entstand, scheint auch nach dem Ende der antiken Metropole kontinuierlich besiedelt gewesen zu sein, doch lebten hier wohl nur sporadisch wenige Nomadenfamilien. Mit Inkrafttreten des Osmanischen Bodenrechts von 1858 mussten die von den Clans genutzten Acker- und Weideflächen registriert werden, weil sie ansonsten dem Staat zufielen. Deshalb ließen sich mehr Familien dauerhaft in Umm Qais nieder, um Landrechte zu erhalten und zu sichern.
Ab den 1890er Jahren wurde auf den Ruinen der antiken Oberstadt (Akropolis) ein neues Dorf erbaut. Dafür nutzte man die Fundamente der alten Stadtmauer und Gebäude, weshalb der Ort nicht die lockere Struktur arabischer Bauernsiedlungen hat, sondern das alte Raster erhalten blieb. Das charakteristische schwarzweiße Erscheinungsbild ergibt sich aus der Wiederverwendung von Spolien aus Basalt- und Kalkstein.
In den verschiedenen Gebäudetypen kommen die sozialen Schichten zum Ausdruck. Der obere Teil des Felsenhügels ist vor allem den großen Gehöften der Mellakin (Grundbesitzer) vorbehalten gewesen, während die kleinen Häuser der Fellahin (landlose Pächter, Tagelöhner) am West- und Nordhang stehen.
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