Museum für Islamische Kunst - Fotos
Fotos und Informationen zu einer Auswahl von Exponaten, die im Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel gezeigt werden.
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13. Jahrhundert, Rumseldschuken
Irdenware, opake türkise, schwarze und braune Glasur
Höhe 395 cm, Breite 280 cm
Diese Gebetsnische (arab. miḥrāb) stammt aus der Beyhekim-Moschee in Konya, die der Leibarzt des Seldschukensultans Kiliç Arslan IV. (gest. 1266) erbauen ließ. Im 13. Jahrhundert waren Fayencemosaiken zur Hervorhebung einzelner Bauteile in Anatolien beliebt, wobei die enge Verbindung zwischen abstraktem Ornament und religiöser Inschrift besonders wichtig ist.
Die von eingebundenen Säulen flankierte Nische zeigt Flechtwerk mit Zwölfsternen und radial zugeordneten Fünfecken. An der Stalaktitenwölbung (Muqarnas) erscheinen neben geometrischen Füllmotiven Worte des Propheten Muhammad, die sich auf das Gebet beziehen. Im Stirnfeld verläuft ein Vers aus Sure 29. In dem großen dreiseitigen Rahmen erscheint der Thronvers (Koran 2, 255), der wegen seiner Segenskraft in Sakralbauten, insbesondere an Gebetsnischen, häufig zitiert wird. So erscheint er auch an der Gebetsnische der seldschukischen Palastmoschee von Konya, die als Vorbild für diese Gebetsnische gilt.
Die großen Fayencedekorationen entstanden in der Zusammenarbeit von Kalligraphen und Ornamentzeichnern sowie Fliesenherstellern und -schneidern, die in einem äußerst arbeitsaufwendigen Verfahren aus zahllosen zugeschnittenen Fliesenstücken ein lückenloses Muster zusammensetzten. In der Hauptstadt der Seldschuken, Konya, zeichneten sich im 13. Jahrhundert 21 Moscheen durch Fayencemosaiken aus.
(Text: SMB-digital, Online-Datenbank der Sammlungen)
© Fotos: Haupt & Binder
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