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Ischigualasto

Ischigualasto. © Foto: Haupt & Binder, Universes in Universe

Der Naturpark Ischigualasto

Mit einem Besuch von Ischigualasto oder dem Valle de la Luna (Mondtal), wie der Naturpark auch genannt wird, begibt man sich in eine prähistorische Landschaft von überwältigender Schönheit.

Ischigualasto im Nordosten der argentinischen Provinz San Juan, das zusammen mit dem benachbarten Nationalpark Talampaya in La Rioja zur UNESCO Welterbestätte ernannt wurde, ist ein geologisches Becken mit mehr als 200 Millionen Jahre alten kontinentalen Ablagerungen. Es fasziniert die Besucher nicht nur durch bizarre Felsformationen und farbige Sedimentschichten, sondern ist auch eine der reichsten Fundstellen von Fossilien der Welt. Wie an keinem anderen Ort wird hier die Entwicklung des Lebens in der Triaszeit anhand der versteinerten Fossilien von Tieren und Pflanzen, die weiterhin entdeckt werden, erkennbar. In den letzten 25 Jahren fanden Paläontologen in Ischigualasto fünf der sieben ältesten primitiven Dinosaurierarten, die heutzutage bekannt sind, und konnten auch dadurch nachvollziehen, wie Umweltfaktoren die Entwicklung der Fauna des Trias beeinflusst haben.

Blick auf das Valle Pintado (Gemaltes Tal) mit Hügeln aus klar abgegrenzten, verschiedenfarbigen Sedimentschichten, die hauptsächlich aus Lehm und vulkanischer Asche sowie aus mehreren Arten Sand und erodierten Gesteinsarten bestehen.

Übliche Besichtigungstour

Der Naturpark Ischigualasto ist 63,000 Hektar groß. Der übliche touristische Rundweg von etwa 40 km kann mit dem eigenen Fahrzeug in etwa drei Stunden in einem von einem Parkführer geführten Konvoi zurückgelegt werden.

Entlang der Route gibt es fünf Haltepunkte, an denen man seltsame geologische Formationen sehen kann, die durch die Einwirkung des Windes auf Felsen unterschiedlicher Härte entstanden sind. Die Phantasie der Besucher hat einige der Formationen mit bekannten Figuren in Verbindung gebracht und ihnen Namen wie das U-Boot, der Pilz, die Sphinx usw. gegeben.

Die Sphinx

Das U-Boot

Der Prozess der Winderosion, der diese Formation zustande brachte, hält unvermindert an. Früher gab es zwei "Periskope", doch 2015 stürzte eines von ihnen ein.

Der Tisch

Die "Tischplatte" aus Kalkstein hat der Erosion besser standgehalten als die Basis aus Lehm.

Die Bowlingbahn

Diese runden Gesteine sind "Konkretionen", die durch die Ausfällung von Mineralien (Verfestigung von gelöstem Material) um eine Art Kern, der oft organisch ist, entstehen.

Der Pilz und die roten Klippen

Der so genannte "Pilz" ist ein weiteres Beispiel für die differentielle Erosion: Die harten Sandsteinschichten haben den Kräften der Erosion besser standgehalten als die weicheren Tonschichten.

Seine Form hebt sich vor der imposanten Kulisse der Barrancas Coloradas ab, die den Naturpark Ischigualasto im Nordwesten begrenzen und den Beginn des Nationalparks Talampaya in der Nachbarprovinz La Rioja markieren.

Auf dem unteren Fotos sind Pilzformationen auf Hügeln aus verschiedenfarbigen Sedimentschichten und mit den Barrancas Coloradas im Hintergrund zu sehen.

Das Museum Dr. William Sill

Auf halber Strecke des traditionellen Rundgangs befindet sich das Museum Dr. William Sill, das die Besucher über die wissenschaftliche Bedeutung von Ischigualasto informiert. Dort kann man echte Fossilien "in situ" betrachten und zusehen, wie mit diesen gearbeitet wird. Studenten der Universität von San Juan stehen für Fragen zur Verfügung.

William Sill (1937 - 2008), ein Paläontologe aus den USA, der seit 1969 in San Juan lebte, war ein wichtiger Wegbereiter der Forschung in Ischigualasto. Dank seiner Bemühungen wurde der Naturpark Ischigualasto im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe ernannt.

Das Museum Dr. William Sill
© Foto: Haupt & Binder, Universes in Universe
Eine Mitarbeiterin des Museums erklärt, wie ein Fossil freigelegt wird
© Foto: Haupt & Binder, Universes in Universe
Ischigualastia, der größte in Ischigualasto gefundene Pflanzenfresser
© Foto: Haupt & Binder, Universes in Universe
Ischigualastia, der größte in Ischigualasto gefundene Pflanzenfresser
© Foto: Haupt & Binder, Universes in Universe
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Das Interpretationszentrum

Am Eingang des Parks befindet sich das Interpretationszentrum der Nationalen Universität von San Juan. Es vermittelt den Besuchern Informationen über die verschiedenen Epochen, insbesondere die Trias, durch riesige Bildern, Videos und Dioramen sowie durch versteinerte Körper und Schädel, darunter mehrere vollständige Skelette. Man kann die heutige Fauna und Flora von Ischigualasto auch anhand großer didaktischer Fotos kennenlernen.

Saurosuchus galilei

Skelett eines Archosauriers, der vor mehr als 200 Millionen Jahren in Ischigualasto lebte.

© Texte und Fotos: Haupt & Binder.
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Lage, Anfahrt, Kontakt:

Parque Provincial Ischigualasto
Im Nordosten der Provinz San Juan in den Departements Valle Fértil und Jáchal. Grenzt im Norden an die Provinz La Rioja.
Entfernung von der Provinzhauptstadt San Juan über die RN40 und RN150: 300 km.
Entfernung vom Nationalpark Talampaya Park über die RN76 und RN150: 80 km.

Parkbasis, Servicebereich, Wi-Fi, Restaurant, Kunsthandwerk, Camping.
Lage auf der Karte

Neben der traditionellen Rundfahrt mit dem eigenen Fahrzeug im Konvoi (in der Reihenfolge der Ankunft, keine vorherige Reservierung erforderlich) bietet der Park jeden Monat an 4 Tagen eine Vollmondrundfahrt sowie Wander- und Mountainbike-Touren an.
Reservierung und Information: reservas.ischigualasto(at)gmail.com

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