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Iberá

Esteros del Iberá

Iberá Feuchtgebiete, Provinz Corrientes

Iberá, was in der Sprache der Guaraní "glitzerndes Wasser" bedeutet, ist das größte Feuchtgebiet Argentiniens. Mit einer Fläche von 13.000 km2 nimmt es fast 15 % der Provinz Corrientes im Nordosten des Landes ein.

Der Große Iberá-Park ist eines der besten Ziele in Lateinamerika für die Beobachtung von Wildtieren. Ausgehend von mehreren Zugangsportalen mit wachsender touristischer Infrastruktur können Touren per Boot, Kanu oder Kajak, zu Fuß, zu Pferde, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto unternommen werden, um Vögel, Säugetiere und Reptilien in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Mit mehr als 4.000 Tier- und Pflanzenarten beherbergt die Region 30 % der Artenvielfalt des Landes. Dank einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 25ºC kann sie ganzjährig besucht werden und ist ein idealer Ort, um verschiedene Interessen miteinander zu verbinden: Ökologie, Abenteuer, Kultur und Tradition, Geschichte, Landleben und Gastronomie.

Das Feuchtgebiet befindet sich in der Senke des einstigen Flusstals des Paraná, mit dem es bis vor etwa 10.000 Jahren verbunden war. Das Wasser, das heutzutage die Grundlage des Lebens in den Sümpfen und den mehr als 60 Lagunen bildet, stammt von Regenfällen und wird von der Sumpfvegetation zurückgehalten, so dass nur ein Viertel davon durch den Fluss Corriente abfließen kann.

Große Sumpfgebiete, zeitweise überschwemmte flache "bañados", ausgedehnte Matten schwimmender Vegetation (embalsados), Lagunen und große Wasserflächen, durchsetzt mit Grasland auf sandigen Hügeln, Palmenhainen, Trockensavannen und Feuchtwäldern sind einige Beispiele für die landschaftliche Vielfalt dieses Feuchtgebiets, das eine reiche Artenvielfalt der Tierwelt ermöglicht hat.

Ornithologen und Vogelbeobachter aus der ganzen Welt besuchen Iberá, um Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen, zu denen mehr als 340 Arten gehören. Viele davon sind sehr selten und andernorts vom Aussterben bedroht, wie z. B. der Wimpeltyrann (Alectrurus risora), der emblematische Vogel des Parks.

Iberá ist auch ein unvergleichlicher Ort, um große Säugetiere und Reptilien wie Sumpfhirsche, Wasserschweine, Füchse, Yacare-Kaimane und Curiyú-Boas sowie gelegentlich sogar Aguará-Guazús (Mähnenwölfe), Wildkatzen, Ameisenbären und Halsbandpekaris zu beobachten.

Renaturierung, Wiederansiedlung

Der Park ist heute ein erfolgreiches Projekt der Wiederherstellung und Erhaltung der einheimischen Fauna, bei dem der Ökotourismus eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung der umliegenden Gemeinden spielt. Im letzten Jahrhundert war Iberá lange Zeit von den negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten betroffen, die das Aussterben zahlreicher Arten zur Folge hatten. Doch schon seit fast 40 Jahren, mit der Gründung des Naturparks 1983, des Provinzparks 1993 und des Nationalparks 2018, arbeiten Behörden der Provinz und des Landes, Stiftungen (wie The Conservation Land Trust, Flora and Fauna Argentina und Conservation Wildlife Trust), NGOs, Forscher und Bürger aktiv an der Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts der Region. Dadurch konnten sich die Populationen von Sumpfhirschen, Wasserschweinen und Kaimanen erholen. Seit 2007 ist Iberá ein wichtiger Standort für die Wiederansiedlung von Tieren wie Ameisenbär, Tapir, Halsbandpekari, Pampashirsch, Ozelot, Riesenotter und Jaguar.

Anfang Januar 2021 eröffnete das 2015 von der Fundación Rewilding Argentina im Herzen der Esteros del Iberá eingerichtete Zentrum für die Wiederansiedlung von Jaguaren ein Gehege, in dem zwei Jungtiere geboren und aufgezogen wurden. Zusammen mit ihrer Mutter sind sie die ersten Jaguare, die nach mehr als 70 Jahren Abwesenheit der Art völlig frei in der Provinz Corrientes leben.

Weitere Informationen:
rewildingargentina.org

Park und Zugangsportale

Der Große Iberá-Park mit über 700.000 ha geschützter Fläche besteht aus dem 550.000 ha großen Provinzpark (gegründet 1993) und dem 183.000 ha großen Nationalpark, der 2018 auf dem von der Stiftung The Conservation Land Trust für diesen Zweck gespendeten Land eingerichtet wurde. Er befindet sich innerhalb des 1983 geschaffenen Naturparks Iberá, der 1.300.000 Hektar umfasst, die mit den Grenzen des Beckens des Iberá-Feuchtgebiets übereinstimmen und zu denen auch Gebiete in Privatbesitz gehören.

Man gelangte zumeist über Feldwege ins Parkgebiet, die durch private Ländereien führen. Zum ersten öffentlichen Zugang von der Stadt Carlos Pellegrini aus sind weitere über Ituzaingó, San Miguel, Uguay und Concepción sowie schließlich die von Loreto, Chavarría, Mercedes und Galarza hinzugekommen. Jedes dieser Zugangsportale bietet ein eigenes Angebot an Touren mit touristischen Aktivitäten wie Bootsfahrten, Kanu- oder Kajaktouren, Trekking, Reiten, Radfahren und Fotosafaris von Fahrzeugen aus. Angeboten werden auch kulturelle Erlebnisse mit den Einheimischen, die ihre Chamamé-Musik, Gastronomie, Kunsthandwerk, Geschichten, Traditionen, ländliche Aktivitäten usw. vorstellen.

(Zusammengefasst und übersetzt aus Informationen in Materialien des Ministeriums für Tourismus von Corrientes, der Fundación Rewilding Argentina und anderen Quellen.)


Lage, Zugang, weitere Infos:

Gran Parque Iberá
Der Große Iberá-Park befindet sich in der Provinz Corrientes im Nordosten Argentiniens, 185 km von der Provinzhauptstadt und fast 1.000 km von Buenos Aires entfernt.

Lage auf der Karte
Portal Laguna Iberá, Colonia Pellegrini

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© Foto oben: Kathy Binder.
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